Talent-
förderung

Theaterreise

 

Klassen 7 bis 9

Allgemein:

Theaterreise …

… das bedeutet den Luxus, 3 Jahre Zeit zu haben, meine Leidenschaft für das Theater in all seinen Facetten mit Euch zu teilen, Zeit für Euch, zu einem Ensemble zusammenzuwachsen, Aufführungen vorzubereiten und diese als Feste miteinander zu feiern, sich gegenseitig zu inspirieren und natürlich auch Erfahrungen und Lebenszeit zu teilen.

Für Schauspiel, Regie und Maske findet Ihr im Theatermuseum professionelle Bedingungen wie Kostümfundus, Requisite, Werkstattatelier, Musik und Scheinwerfer – wer will nicht besseres Licht? Vor allem warten leere Räume auf Eure eigenen Vorstellungswelten. Der LEERE RAUM (wie die Bühne auch genannt wird) ist ein ständiges Angebot, sich in unterschiedlichen Situationen, Rollen und Begegnungen auszuprobieren.

Während unserer gemeinsamen Zeit mache ich Euch vertraut mit unterschiedlichen klassischen und modernen Formen des Theaters, den Perspektiven von (Mit)Spieler, Regie und Zuschauer, einigen Bühnenregeln und Regiesprache. Das klingt nach viel Arbeit, aber im Theater gilt: Die Arbeit ist das Spiel. Und daran halte ich mich auch. So sind zum Beispiel Fun-Games (Kindergeburtstagsspiele) meine Methode für Bühnenpräsenz, Timing und Wahrnehmung. Der Körper und der Atem des Schauspielers sind sein Instrument, das er „stimmen“ muss. Um den Einsatz von Körperhaltung, Stimme, Hand und Blick nicht dem Zufall zu überlassen, muss er seine Gedanken kennenlernen.

Mein Schwerpunkt bei allen Themen ist die IMPROVISATION: Die Impulse der Spielpartner*innen aufnehmen, aus dem Moment heraus zu schöpfen und im Vertrauen auf sich und den Anderen die Bühne in einen magischen Raum zu verwandeln, in dem Unvorhergesehenes passiert!

Tabellarische Übersicht:

HalbjahrLeitfrageAnliegen und Perspektiven
Klasse 7„All the world is stage.“ ShakespeareZum Einstieg reisen wir in das Elisabethanische Zeitalter. Hier schätzte man das Theater. Jeder – ob Frau, Mann oder Kind, ob einfach oder gebildet, ob arm oder reich schätzte das Spiel auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Die Bühne im Mittelpunkt, die Schauspieler kraftvoll, emotional berührend und lustig. Es wurde gekämpft und derbe gescherzt und poetisch die großen Themen verhandelt: Macht, Intrigen, Liebe und Tod. Diese Welt – Shakespeares Welt – lässt sich nur spielerisch erobern. Ihr dürft Euch lustvoll vergrößern und wir untersuchen die Möglichkeit in Übertreibung wahrhaftig zu bleiben. Inspiration für improvisierte Szenen werden Situationen aus Shakespeares Stücken sein. Hier könnt Ihr Euch austoben und so eigene Aspekte einbringen, Geschichten und Dramen entwickeln. Wenn es passt, lassen sich diese durch Auszüge aus Originaltexten ergänzen und Ihr spürt die musikalische Kraft der Sprache. So entsteht ein neues, eigenes Stück. Ob Komödie oder Tragödie: Eure Entscheidung.
Zwischenschritt: Commedia dell`arte
Zeitgleich mit dem Bau professioneller Bühnen in England tingelten in Italien Wandertheater von
Ort zu Ort, Auftritt zu Auftritt.
Jedes Mal eine Premiere, denn die Darbietungen waren reich an Improvisation. Die Figuren aber waren bekannt und finden sich bis heute zum Beispiel im Theatersport wieder. Columbine, Der Doctore oder Harlekin sind Archetypen unserer Gesellschaft. Auch in den Figuren Shakespeares sind ihre Züge. Ihre Eigenheiten, Kostüme, Körperausdruck, Stimme und Masken sind wie Grundausstattungen des Schauspielers. Sie kennenzulernen heißt, sie mit Spiellust zu verkörpern, von ihnen zu lernen und die Ausdruckskraft zu vergrößern; sie bringen uns auch die menschlichen Schwächen mit Leichtigkeit ins Bewusstsein und wir lachen über uns selbst, wenn wir ihre Komik feiern. In diesem Zusammenhang werden wir Requisite und Fundus erobern und Masken anfertigen. Dies bietet einen ersten Einstieg in das Thema Kostüm.
HalbjahrLeitfrageAnliegen und Perspektiven
Klasse 8„Nothing to be done.“ Samuel BackettEs wird absurd in diesem Jahr. Basierend auf Auszügen aus Samuel Becketts legendärem Drama „Warten auf Godot“ habt Ihr die Möglichkeit, Szenen zu entwickeln, deren zentrales Thema Beziehungen sind. Es sind Beziehungen, die aus Not entstehen, aus Sehnsucht, aus Einsamkeit und vor allem: Aus Langeweile. Es entstehen Spiele, geboren in Momenten, in denen NICHTS ZU TUN war. Die Spiele können absurd sein und komisch, leicht oder brutal, ehrlich und poetisch. Sie sind in ihrem Wesen …das Leben. Diese Arbeit öffnet den Sinn für das Absurde Theater und die Schönheit des Abstrakten. Gespielt wird auf einer kargen Bühne. Die Beziehung untereinander ist alles, was zählt.
Zwischenschritt: Techniken
Das Spiel mit dem Status ist die Quelle von Komik und Tragik. Szenen kippen durch Verhaltensänderungen. Techniken nach Keith Johnstone erweitern die Varianten. Einen Ausflug machen wir auch in die Sanford Meisner Technik, um das Zuhören zu trainieren und situationsspezifisch zu bleiben. Das ist wichtig für das authentische Spiel auf der Bühne und vor der Kamera. Und macht auch Spaß.
HalbjahrLeitfrageAnliegen und Perspektiven
Klasse 9„Soll es ein andrer Mensch sein? Oder eine andre Welt?“ Bertolt BrechtEine Auseinandersetzung mit dem epischen Theater und moralischen Fragen. Basierend auf Deinen persönlichen Erfahrungen, Geschichten und Fragestellungen entwickeln wir Szenen, die wir mit den Mitteln des epischen Theaters Verfremden. Publikumsansprachen, Lieder, Zwischenspiele, Rückblenden, Pantomime, abstrakte Bühnenbilder, Gedichte und experimentelles Bewegungstheater lassen Dich diese besondere Theaterform erfahren. Bertolt Brecht betrachtete die Welt als veränderbar und die Kunst, das Theater bewegt zur Veränderung. Was wollt Ihr ändern?
Zwischenschritt: Das Spiel mit der Neutralmaske
Experimente mit konzentriertem und poetischem Körperausdruck, Licht und Schatten

Weitere Projektwerkstätten der Klassen 7 bis 9

Dr. Antonietta Zeoli

Dr. Antonietta Zeoli

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