Projekt-
werkstatt

Raumplanung findet Stadt!?

„Düsseldorf verändert sich … mit uns“

Klassen 7 bis 9

Allgemein:
Was macht eine Stadt für uns lebenswert?
Wie kann eine Stadt der Zukunft aussehen?
Wie könnte es uns gelingen, dass der Wohnraum auch in Zukunft bezahlbar bleibt?

Diese Fragen sollen in der Projektwerkstatt „Raumplanung findet Stadt!?“ beantwortet werden. Dazu sollen konkrete Bauprojekte in Düsseldorf und Umgebung unter die Lupe genommen werden. Ist euch schonmal der „Kö-Bogen 2“ in der Innenstadt aufgefallen? Wieso lohnt es sich so ein „grü-nes“ Gebäude mitten im Stadtzentrum zu bauen?

Um Fragen wie diese zu beantworten, müssen die Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen an die Stadt berücksichtigt werden. Eine Stadtplanung hat immer das Ziel, möglichst vielen Interes-sen der Bürger*innen gerecht zu werden. Im Unterricht kann man dies am besten selbst in einer Podiumsdiskussion erleben, in der ihr in verschiedene Rollen schlüpft, Probleme der Stadtplanung diskutiert und gemeinsam Lösungen entwickelt.

Im Mittelpunkt der Projektwerkstatt stehen in jedem Halbjahr kleinere Stadtteilexkursionen, in de-nen verschiedene Phasen der Stadtentwicklung, handelnde Akteur*innen und Aufgabenfelder der Stadtplanung kennengelernt werden. Durch die Beobachtung vor Ort und die Arbeit im Projekt ent-steht eine enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Innerhalb der Projektwerkstatt sollen eure digitalen Fähigkeiten (Internetrecherche, Erstellung von Präsentationen, Umgang mit Kartendiens-ten wie Google Maps) gefördert werden, sodass ihr diese auch für andere Fächer einsetzen könnt.

Begleitend zum Projektkurs wird die Baustelle des neuen Schulgebäudes in regelmäßigen Abschnit-ten besichtigt, um den Fortschritt und den Wandel im Stadtteil direkt vor Ort mitzuerleben. Hierbei können einige von euch zu kleinen Expert*innen für den Neubau werden und sowohl euren Mit-schüler*innen als auch euren Eltern die Fortschritte zeigen. Dabei werdet ihr auch erklären können, welche städtebaulichen Ideen bei dem Bau unseres neuen Schulgebäudes verfolgt werden.

Tabellarische Übersicht:

HalbjahrLeitfrageAnliegen und Perspektiven
Klasse 7
1. Halbjahr
Was macht eine Stadt für uns lebenswert und sollte jede Stadt alle Bedürfnisse der Bürger*innen gleich-ermaßen erfüllen?Zu Beginn gehen wir der Frage auf den Grund, welche Be-dürfnisse Städte und Siedlungen in unserem Alltag erfül-len sollen. Neben Wohnen und Arbeiten spielen auch Freizeit- und Bildungsangebote eine wichtige Rolle bei der Attraktivität einer Stadt. Dabei lohnt ein Blick zurück zu den alten Griechen und Römern, die an ihre Städte da-mals zum Teil andere Ansprüche stellten als heute. Daher untersuchen wir, warum und wie sich die Ansprüche der Bürger*innen an eine Stadt im Laufe der Geschichte ver-ändert haben und wann unsere Städte oder Stadtteile (in Nordrhein-Westfalen) entstanden sind. Wir begeben uns dann in unserer eigenen Stadt auf Spurensuche. Das kann entweder virtuell per Google Maps und Co. oder direkt vor Ort in Form einer kleinen Stadtteilexkursion gesche-hen. So können wir verstehen, welche sogenannten Leit-bilder eine Stadt früher geprägt haben und woran dies im heutigen Stadtbild noch zu erkennen ist. Dabei ist ein Blick über den Tellerrand hinaus auf das Ruhrgebiet oder andere deutsche Städte sicherlich lohnend.
Klasse 7
2. Halbjahr
Wie sieht eure Stadt der Zukunft aus?Nachdem wir einzelne Stadtentwicklungsphasen kennen-gelernt haben, wollen wir daran anknüpfen und unsere eigene Modellstadt planen. Im Vordergrund steht dabei die (künstlerische) Gestaltung eurer Stadt in Kleingrup-pen, die möglichst viele eurer Bedürfnisse sowie Anfor-derungen an eine Stadt der Zukunft beinhalten und erfül-len. In eurem eigenen Modell aus Karton, Papier und wei-teren Hilfsmitteln könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und so eine Stadt nach euren Bedürfnissen gestal-ten. Alternativ ist die Erstellung der Modellstadt bei-spielsweise auch in einer virtuellen Umgebung wie Mine-craft denkbar.
HalbjahrLeitfrageAnliegen und Perspektiven
Klasse 8
1. Halbjahr
Wer gestaltet das Stadtbild und wie können wir mitwirken?Von Jahr zu Jahr nimmt der Verkehr in den Städten zu. Neben dem motorisierten Verkehr (Autos, LKWs und Busse) wächst auch die Anzahl der Fahrradfahrer und der Bereich der E-Mobilität (Roller, E-Bikes). Neben diesem veränderten Mobilitätsverhalten wird unsere Gesell-schaft immer älter. Zukünftig muss sich das Stadtbild also weiter verändern, um die Bürger*innen bestmöglich zu versorgen. Dazu versetzen wir uns in kleineren Stadt-teilexkursionen in die Lage bestimmter Verkehrsteilneh-mer*innen und Bürger*innen (Rentner*innen, Rollstuhl-fahrer*innen sowie Eltern mit Kind). Aus diesem Einblick heraus können wir deren individuelle Bedürfnisse an be-stimmten Orten nachvollziehen. Davon ausgehend klären wir die Frage, welche Akteur*innen das Stadtbild weiter-entwickeln sowie Veränderungen beschließen und wie wir als Bürger*innen mitwirken können, wenn wir vor unserer Haustür eine Umgestaltung anregen wollen.
Klasse 8
2. Halbjahr
Welche Möglichkei-ten hat eine Stadt be-zahlbaren Wohnraum zu schaffen?In nahezu jeder deutschen Großstadt herrscht akute Wohnungsnot. Es gibt einfach zu wenige Wohnungen für zu viele Familien, sodass die Nachfrage deutlich höher als das Angebot ist. Dies führt zu immer höheren Mieten, die man leider auch seit Jahren in Düsseldorf beobach-ten kann. Damit die Stadt auch in Zukunft mit all ihren Dienstleistungen und Angeboten, wie beispielsweise Bus und Bahn, Bildung, Ver- und Entsorgung, funktionieren kann, müssen die Arbeitskräfte, wie Rheinbahnfahrer*in-nen, Lehrer*innen und Müllentsorgungspersonal, in der Nähe wohnen bleiben. Ansonsten wird der Arbeitsweg zu lang und die Arbeitskräfte sind gezwungen, in andere Städte oder das Umland abzuwandern. Daher hat bezahl-barer Wohnraum innerhalb einer Stadt zukünftig eine noch größere Bedeutung als heutzutage. Lasst uns ge-meinsam untersuchen, wie Städte ihren Bürger*innen Wohnungen zum angemessenen Mietpreis bereitstellen können und warum dieses Problem in diesen Zeiten so akut wie nie zuvor ist. Dabei werden wir uns besonders unserem Stadtteil Oberbilk widmen und Lösungen bzw. mögliche Freiflächen vor Ort zur Umgestaltung zu Wohn-raum suchen und finden.
HalbjahrLeitfrageAnliegen und Perspektiven
Klasse 9
1. Halbjahr
Können sich Städte auch nachhaltig ver-ändern?Nachhaltigkeit ist in aller Munde, aber wie kann Düssel-dorf als Stadt nachhaltiger werden? Die vorhandene Fläche einer Stadt ist begrenzt und den-noch möchten die Bürger*innen auf einen bestimmten Komfort (vgl. Klasse 7 – 1. Halbjahr) nicht verzichten, nur um „nachhaltiger“ zu werden. Daher müssen neue Kon-zepte und Lösungen geschaffen werden, die euren krea-tiven Geist erfordern. Denkbar wäre es, mit Hilfe von Kartendiensten (wie Google Maps) unsere Stadt Düssel-dorf zu analysieren, indem wir verschiedene Raumnut-zungskonflikte identifizieren. Eine entsprechende Prob-lemstellung könnte sein, ob an einem Standort eher ein Wohngebäude oder ein Einkaufszentrum gebaut werden sollte. Dabei müssen wir auch der Frage nachgehen, wel-ches Planungsvorhaben „nachhaltiger“ und somit even-tuell zukunftsfähiger erscheint. Dazu können verschie-dene Baustoffe untersucht werden, die für die kommen-den klimatischen Veränderungen besser geeignet sind. In Zukunft wird es vermehrt Starkregenereignisse und Hit-zeperioden (Sommer 2018 und 2019) geben.
Klasse 9
2. Halbjahr
Wird der Beruf der Raumplaner*innen unterschätzt?Mit sogenannten Flächennutzungsplänen wird für jedes Grundstück in Deutschland bestimmt, wie dieses bebaut werden darf. Dies kann eine Fabrik, ein Wohnhaus oder ein öffentliches Gebäude sowie ein Geschäft sein. Hier in Düsseldorf gibt es immer wieder aktuelle Flächennut-zungspläne für neue Freiflächen, die entstanden sind. Gemeinsam wollen wir uns solche Freiflächen in Düssel-dorf ansehen und eigene Ideen zur Umgestaltung und späteren Nutzung dieser Flächen entwickeln. Je nach Ak-tualität können wir unsere Gedanken eventuell den Stadtplaner*innen Düsseldorfs vorstellen und in den Austausch kommen – auch um einen kleinen Einblick in die echte Berufswelt von Raumplaner*innen zu erhalten. Vielleicht wird das einer eurer zukünftigen Berufswün-sche?

Weitere Projektwerkstätten der Klassen 7 bis 9

Ansprechpartner
Talentförderung

Tim Niederberghaus

Dr. Antonietta Zeoli

Dr. Antonietta Zeoli

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner